Einlagensicherung – Wie sicher ist Ihr Geld?

Um die Frage zur Einlagensicherung zu beantworten, muss man sich zuerst einmal ansehen, was die Banken mit dem ihnen von den Sparern anvertrautem Geld machen.

Der Bankkunde stellt sich den Vorgang normalerweise so vor:Die Bank bekommt seine Ersparnisse und die von anderen Kleinanlegern, fasst sie zu größeren Beträgen zusammen und verleiht diesen Betrag dann z.B. an Käufer von Immobilien, Firmen oder dem Staat.

Tatsächlich ist es aber so, daß die Bank das Geld des Sparers nicht direkt weiter verleiht, sondern dieses als Sicherheit bei der Bundesbank hinterlegt und im Gegenzug dazu des Recht erhält, das 100-fache dieses Betrages zu verleihen. Bei Staatsanleihen gestattet der Staat den Banken sogar (natürlich vollkommen uneigennützig) überhaupt keine Sicherheiten zu leisten, weil Staatsanleihen ja das sicherste sind, was man sich vorstellen kann.

Das ganze nennt sich Teilreservesystem, weil immer nur ein Teil (aktuelle 1%) der verliehenen Gelder als Reserven hinterlegt werden müssen. An und für sich eine sinnvolle Sache, den die Wahrscheinlichkeit, daß alle Sparer gleichzeitig ihr Geld zurückfordern ist relativ gering.

Für die Bank hat das den schönen Vorteil, daß man dem Sparer auf sein Guthaben zum einen nur sehr bescheidene Zinsen zahlen muss auf der anderen Seite aber auf den 100-fachen Betrag Zinsen kassieren kann. Und damit ist ja noch nicht Schluß! Über Kurz oder Lang landet das Darlehen wieder als Guthaben auf einer Bank und der ganze Kreislauf geht von neuem los. Auf den ersten Blick also in Geschäftsmodell, bei dessen großzügigen Gewinnmargen sich die Frage nach einer Pleite oder einer Einlagensicherung eigentlich nicht stellen sollte.

Solange die Darlehen der Banken für den Erwerb von realen Vermögenswerten (Sachwerte) wie Firmen (also Aktien!), Immobilien, Produktionsmaschinen etc. verwendet wird ist das vielleicht sogar richtig. Denn reales Vermögen ist auf dieser Welt begrenzt und die Darlehen sollten in der Regel diesen Wert nicht übersteigen. Und selbst wenn ein Schuldner sich einmal übernommen haben sollte, steht der Forderung ein Vermögenswert gegenüber der (vielleicht mit einem Abschlag) verkauft werden kann. Einen etwaigen Verlust kann die Bank in der Regel durch die sonst üppig anfallenden Gewinne locker abfangen. Doch selbst wenn nicht, handelt es sich um einen Einzelfall, der durch andere Banken, die davon nicht betroffen sind im Zuge der Einlagensicherung abgefangen werden kann.

Bei immatriellem Vermögen sieht es allerdings ganz anders aus! Denn dem Darlehen steht kein pfändbares Gut gegenüber. Der potentielle Verlust fällt also deutlich höher aus. Außerdem sind bei den hohen Summen, die zur Finanzierung ganzer Staaten benötigt werden, mehr oder weniger alle Banken beteiligt.

Wenn also in einer Finanzkrise, die sich in den vergangenen Jahren als Staatsschuldenkrise herausgestellt hat, ein Staat ausfällt sind plötzlich mehr oder weniger alle Banken betroffen. Die dann natürlich von den anderen Staaten gleich wieder gerettet werden müssen, mit Geldern, die man sich bei besagten Banken gleich wieder leihen muss. Also eine endlose Verschuldungsspirale. Die nicht mehr unterbrochen werden kann, denn wenn sie einmal läuft, wird bei jeder Umdrehung der mögliche Schaden weiter steigen. Und wer will das schon? Daher ist die Bankenrettung auch „alternativlos„.

Aber was passiert, wenn diese Spirale irgendwann doch mal an seine Grenzen stößt?

Dann passiert das, was man eigentlich vermeiden wollte. Nur fällt dann alles von einem noch viel höheren Niveau herunter.

Natürlich kann der Staat auch in diesem Fall die garantierten 100.000 Euro jederzeit durch drucken von neuen Geldscheinen sicherstellen. Nur was können sie sich davon dann noch kaufen?

Mit oder ohne Einlagensicherung – Wie sicher ist Ihr Geld ?

Egal ob mit oder ohne Einlagensicherung. Sie bekommen im Ernstfall mit viele Glück vielleicht den garantierten Nennbetrag Ihres Geldes zurück. Im Zweifel ist es gerade noch geeignet, sich bestimmte Körperteile damit abzuwischen 😉

Was können Sie Tun?

Kaufen Sie Sachwerte, bevor andere es tun!

Aber: Bevor Sie jetzt schnell noch eine Immobilie auf Kredit kaufen, überlegen Sie sich bitte vorher, ob Sie das Darlehen auch noch zahlen können, wenn Sie oder Ihr Mieter „plötzlich“ in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Denn wie schwierig es ist, sich im Notfall von einer verschuldeten Immobilie zu trennen, können Sie zur Zeit sehr schön in Spanien beobachten. Die Immobilie ist dann zwar weg, aber die Schulden bleiben!

Also: Retten Sie sich selbst, denn Sie rettet niemand!

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